Pressemitteilung

Keine Zivilcourage ist auch keine Lösung

Pünktlich zur Landesinnenministerkonferenz am Freitag fordert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wieder einmal die flächendeckende Videoüberwachung in öffentlichen Verkehrsmitteln und der Deutschen Bahn. Franz Josef Bachhuber, Landtagskandidat der Piraten in Freising, ist vor ein paar Tagen selbst Opfer einer Attacke in der S-Bahn geworden.[1]. Statt Kameras in der S-Bahn wünscht er sich Zivilcourage der Mitreisenden.

„Eine Videoüberwachung hätte die Angriffe auf mich nicht verhindern können.“, kritisiert Bachhuber. „Und ob die Täter anhand der Aufzeichnungen ermittelt werden, ist mehr als fraglich. Lieber sollten alle Bürger in unserer Gesellschaft mehr Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Mitmenschen aufbringen und das je nach Möglichkeit umsetzen.“

Die bayerischen Piraten fordern dazu auf, auf eine flächendeckende Videoüberwachung im öffentlichen Personennahverkehr zu verzichten: Sie führt zu einem falschen Sicherheitsgefühl bei Reisenden. Das persönliche soziale Verantwortungsgefühl wird an eine diffuse Überwachungsmacht abgegeben. Zumal die Unschuldsvermutung mit flächendeckender Überwachung umgekehrt wird: Alle Reisenden werden so zu potenziellen Tätern, die kontrolliert werden müssen.

[1]: http://www.merkur-online.de/lokales/freising/neufahrn-eching/piraten-politiker-s-bahn-verpruegelt-2914854.html